Von Bienchen und Blümchen – die etwas andere Aufklärung

In unserer Mini-Serie „Bieneninfos aus der Imkerei“ geht es rund um Bienen und die Imkerei – natürlich aus erster Hand. Die Beiträge werden in loser Folge über das Jahr verteilt veröffentlicht.

Seit Wochen herrschte Ruhe am Bienenstock, doch dann kamen die ersten warmen Tage im Februar.

Plötzlich flogen viele Bienen, die sich dringend entleeren mussten. Dieser erste Ausflug nach dem langen Aufenthalt im Stock nennt man den Reinigungsflug. Den Winter über haben die Bienen hartnäckig angehalten – im Bienenstock gibt es schließlich keine Toilette und Bienen sind sehr reinliche Tiere.

Den Winter über waren die Bienen nur damit beschäftigt sich gegenseitig – aber insbesondere ihre Königin – warm zu halten. In der Zeit hat keine Biene den Stock verlassen. Die Bienen haben eine sogenannte Traube um die Königin herum gebildet. Innerhalb dieser Traube findet ein bestimmtes Rotationsverfahren statt. Die Traube bewegt sich langsam durch den Bienenstock, wobei die äußeren Bienen der Traube den im Sommer eingetragenen Honig als Nahrung aufnehmen. Der Honig liefert die Energie, die die Bienen benötigen, um durch Vibration ihrer Brustmuskeln Wärme zu erzeugen. Die Honigbiene ist im Übrigen die einzige Bienenart, die Honig in Waben speichert. Das ist die Grundlage dafür, dass ein Teil des Volkes überwintern kann. Dadurch kann sich das Volk im Frühjahr sehr schnell entwickeln und im großen Stil Frühblüher wie z.B. Obstbäume bestäuben. Bei den Wildbienenarten hingegen überwintern lediglich die Königinnen. Diese bilden im Frühjahr, wenn überhaupt, nur wesentlich kleinere Völker als unsere Honigbiene.

Was brauchen die Bienen im Frühjahr?

Die ersten Nahrungslieferanten im Blumengarten im Jahr sind Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen, Christrose und andere Frühblüher. Den Pollen (sog. Bienenbrot) für die Aufzucht der Sommerbienen liefern z.B. Weiden, Haselnuss und Kornelkirsche. Aus Pollen und Wasser stellen die Bienen einen Nahrungsbrei her, den sie an die Maden verfüttern, aus denen sich die Sommerbiennen entwickeln. Im April, Mai und Juni wissen Bienen Blühpflanzen wie Lauchzwiebel, Arten der Glockenblume, Goldkolben, Mohn, Spiere, Geißbart, Akelei und Kornblume zu schätzen.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschat (BMEL) hat eine interessante Webseite dazu veröffentlicht. Unter https://bienenfuettern.de gibt es viele Infos und Hinweise zum Thema. Unter Anderem kann dort auch eine Broschüre als PDF heruntergeladen werden.

In der nästen Folge: Willi und Maja – nur Freundschaft??? (Fortpflanzung der Bienen)